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Eisenmangel ist laut World Health Organisation (WHO) die häufigste Mangelerkrankung der Menschheit. Etwa zwei bis vier Milliarden Menschen weltweit sind davon betroffen. Im Gegensatz zu anderen Mangelerkrankungen kommt Eisenmangel nicht nur in Entwicklungsländern, sondern gerade in Industriestaaten sehr häufig vor. Global gesehen ist die häufigste Ursache für einen Eisenmangel eine dem Eisenbedarf nicht entsprechende Ernährung mit ausreichend bioverfügbarem Eisen in der Nahrung. Der Bestand von Eisen im Körper eines gesunden Menschen liegt bei 3-4 Gramm. Damit ist Eisen das am häufigsten vorkommende essentielle Spurenelement im Organismus. Ein Teil des Eisens im Körper liegt als Funktionseisen (Hämoglobin, Myoglobin, Enzyme) und ein Teil als gespeichertes Eisen (Ferritin) vor. Der menschliche Organismus reguliert den Eisenbedarf über die Resorption des Spurenelementes in Dünndarm und Zwölffingerdarm. Ist das Gleichgewicht zwischen Eisenverbrauch und Eisenaufnahme gestört (negative Eisenbilanz), werden zunächst die physiologischen Eisenspeicher abgebaut. Ist das gespeicherte Eisen weitgehend verbraucht, kommt es zur Beeinträchtigung der verschiedensten Stoffwechselabläufe im Körper. Als Endstadium tritt schließlich eine Eisenmangelanämie auf.
Der tägliche Bedarf an zuzuführendem Eisen beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (D G E) für Frauen 15 mg und für Männer 10 mg. Der therapeutische Bereich liegt bei beiden Geschlechtern zwischen 10 und 50 mg. Ein physiologisch erhöhter Eisenbedarf besteht bei Heranwachsenden, schwangeren Frauen, Sportlern und älteren Menschen. Durch gesteigerten Verbrauch (Muskelaufbau, Menstruation) oder mangelnde Eisenaufnahme (Diäten, vegetarische Ernährung, Resorptionsstörung) entsteht eine negative Eisenbilanz und schließlich ein Eisenmangel.
Elektronenübertragung
Ständig laufen in allen Körperzellen unzählige biochemische Vorgänge ab. Ohne Energie könnten diese Prozesse nicht ablaufen. Durch die Änderung seines Oxydationszustandes kann Eisen Elektronen übertragen und damit zur Energieerzeugung beitragen. Das heißt, ohne ausreichende Eisenmengen im Körper laufen fast alle zellbiologischen Vorgänge langsamer oder unvollständig ab.
Enzymaktivität
Enzyme sind Proteine, die biochemische Reaktionen katalysieren (beschleunigen oder lenken). Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel der Organismen. Die meisten biochemischen Reaktionen werden von ihnen gesteuert. Das reicht von der Verdauung über die Bildung von Botenstoffen im Gehirn (Serotonin- und Dopamin-Vorstufen) bis zum Kopieren der Erbinformation (DNA-Polymerase).
Die meisten Enzyme des menschlichen Körpers sind eisenabhängig. Durch einen Eisenmangel nimmt die Aktivität dieser Enzyme ab. Die daraus entstehenden Beschwerden können dann stets auf die Dysregulation mehrerer Enzyme zurückgeführt werden.
Das Eisenmangelsyndrom erfasst auch das Frühstadium des Eisenmangels. Es besteht noch keine Anämie. Da die Symptome vielfältig sind, wird das Eisenmangelsyndrom häufig im Anfangsstadium über einen längeren Zeitraum nicht wahrgenommen. Die oft unspezifischen Beschwerden werden nicht behandelt oder als psychische Krankheiten fehl gedeutet. Da sich die Eisenspeicher nur langsam leeren, werden die meist schleichenden Auswirkungen auf das Wohlbefinden häufig zunächst nicht auf eine Mangelerscheinung zurückgeführt. Sobald die Eisenspeicher im Körper weitgehend leer sind, wird jegliches noch vorhandene Eisen für die Blutbildung beansprucht. Reicht auch hierfür das vorhandene und zugeführte Eisen nicht mehr aus, entsteht die Eisenmangelanämie als Endstadium. Tritt also eine Anämie durch Eisenmangel auf, so sind bereits alle anderen Funktionen des Eisens im Organismus ausgefallen. Das heißt, Enzymaktivitäten, Elektronenübertragung und Sauerstofftransport im Gewebe können nicht mehr richtig funktionieren.
Dank der umfangreichen Forschungen und Untersuchungen der letzten Jahre in der Schweiz (Dr. Beat Schaub; www.eisenzentrum.org), haben wir die Möglichkeit, den Eisenmangel frühzeitig zu erkennen, die fehlende Eisenmenge zu berechnen und jeden Patienten nach einer individuellen Dosiertechnik für die Aufsättigungs- und Erhaltungstherapie (Swiss Iron System, SIS) zu behandeln.
Unsere Praxis ist das erste norddeutsche Kompetenzzentrum für die Eisentherapie nach dem Swiss Iron System (SIS).
Im Spätstadium, bei Auftreten einer Eisenmangelanämie, können zusätzlich die folgenden Symptome auftreten:
Diese typischen Symptome und Beschwerden sind durch die üblichen medizinischen Messverfahren bisher nicht sicher zuzuordnen. Wir haben weder ein objektives Verfahren (Labor, Röntgen o.ä) um Kopfschmerzen zu relativieren, noch können wir eine Depression oder einen Erschöpfungszustand objektiv messen. Durch umfangreiche Untersuchungen in der Schweiz konnte herausgefunden werden, dass Patienten, die unter obigen Beschwerden leiden, häufig einen Eisenspeicherwert (Ferritin-Wert) aufweisen, der im unteren Bereich liegt. Wird durch die Untersuchung ein Eisenmangelsyndrom (IDS) diagnostiziert, kann dem größten Teil dieser Patienten durch eine Eisentherapie schnell und nachhaltig geholfen werden.
Die Verdachtsdiagnose Eisenmangelsyndrom (IDS) kann aufgrund der Vorgeschichte und der aktuellen Beschwerden leicht gestellt werden. Selbstverständlich muss ausgeschlossen werden, dass für die Symptome und Beschwerden andere medzinische Ursachen verantwortlich sind. Sodann kann anhand spezieller Blutwerte (Blutbild, Ferritin, Transferrin, CRP, Transferrinrezeptor) ein Eisenmangelsyndrom bestätigt oder ausgeschlossen werden. Die in den meisten Arztpraxen üblicherweise durchgeführte Untersuchung von Blutbild und Eisen reicht für die Diagnose des IDS nicht aus. Hiermit kann lediglich das Spätstadium des Eisenmangels erfasst werden.
Ein Eisenmangel tritt immer dann auf, wenn für die eisenabhängigen Reaktionen im Körper nicht genügend Eisen zur Verfügung steht. Man kann Eisenmangel-Patienten in drei Hauptgruppen einteilen:
Vermehrter Eisenbedarf
Sportler haben durch den vermehrten Energieverbrauch, sowie durch den Muskelaufbau einen vermehrten Eisenbedarf. Die körperliche Leistungsfähigkeit hängt auch hier in hohem Maße mit einem ausreichenden Eisengehalt der Körperzellen zusammen. Sportmedizinische Empfehlungen geben, zum Beispiel für Triathleten, die Untergrenze des Ferritin mit 130ng/ml an.
Ein vermehrter Eisenbedarf besteht in der Wachstumsphase. Kinder sind sehr häufig von Eisenmangel betroffen. Bevor man nachlassende kognitive Leistungen auf andere Ursachen zurückführt (ADHS, o.ä.), sollte in jedem Falle ein Eisenmangel ausgeschlossen werden. Bei fast allen Kindern mit der Diagnose ADHS wird ein Eisenmangel gefunden.
Verminderte Eisenaufnahme
Wird mit der Nahrung nicht genügend Eisen zugeführt, entsteht ein Eisenmangel. Da Fleisch und Fleischprodukte zu den hauptsächlichen Eisenquellen gehören, sind hiervon häufig Vegetarier und Veganer betroffen. Kalorienreduzierte Ernährung (Diäten) und Mangelernährung bei älteren Menschen können ebenfalls zum Eisendefizit führen. Wird das mit der Nahrung zugeführte Eisen im Magen-Darm-Trakt nicht oder nur unvollständig aufgenommen, entsteht ebenfalls ein Eisenmangel. Hier sind besonders Menschen mit chronisch, entzündlichen Erkrankungen im Magen-Dünndarmbereich betroffen.
Vermehrte Eisenverluste
Die häufigste Ursache von Eisenmangel entsteht durch übermäßigen oder regelmäßigen Eisenverlust infolge von Blutungen. An erster Stelle steht hier die Menstruationsblutung der Frau. Es erstaunt deshalb nicht, dass gerade innerhalb der Gruppe junger Frauen bis zu Menopause ein häufig gesteigerter Bedarf an Eisen besteht und sehr häufig Eisenmangel-Symptome gefunden werden. Weitere Ursachen können versteckte Blutungen im Magen- Darmbereich (Entzündungen, Polypen, Tumoren), chronische Schleimhautblutungen (Mund, Nasen) und letztlich auch Blutspenden sein.
Unter dieser Telefonnummer sind Sie sofort mit dem Eisenzentrum verbunden.
040 61161040
Ausserhalb der obigen Zeiten erreichen Sie uns täglich über die Praxis-Telefonnummer:
040 611610-0